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Photovoltaik-Anlagen sind in der Regel für eine lange Lebensdauer von bis zu 30 Jahren und länger ausgelegt. Um eine konstante und optimale Leistung während dieser Zeit zu gewährleisten, ist regelmäßige Wartung und Reinigung unerlässlich. Dies gilt insbesondere, wenn die PV-Anlage über einen Batteriespeicher verfügt.
Photovoltaik-Module sind zwar sehr robust konzipiert und benötigen im Vergleich zu anderen Energiequellen weniger Wartung, doch Umweltfaktoren wie Staub, Schmutz, Blätter, Ruß, Feinstaub, Pollen, Vogelkot oder Schnee können die Effizienz der Module mehr oder weniger beeinflussen.
Einer der wichtigsten Faktoren hinsichtlich der Notwendigkeit einer Reinigung ist der Montagewinkel von Solaranlagen. Es ist verständlich, dass ein flacher Winkel (ab ca. 15 Grad abwärts) es dem gefürchteten Schmutz wesentlich einfacher macht, sich am Glas festzusetzen als bei einer steilen Montage. Bei Regen prasselt das Wasser auf das Glas, vielleicht noch ein wenig vom Wind unterstützt, und macht so den meisten Verdunklungspartikeln den Garaus. Ist der Winkel eher flach, dann sind die Reibungskräfte wesentlich geringer und eine zusätzliche Reinigung kann notwendig werden. Denn Verschmutzungen wirken im Prinzip genau gleich wie eine Verschattung.
Grundsätzlich ist jedem Besitzer davon abzuraten, sich mit dem Hobby-Kärcher auf das Dach zu wagen und die Module evtl. mit einem viel zu hohen Druck zu traktieren. Mal abgesehen davon, dass es ohne Absturzsicherung auch lebensgefährlich ist. Dies dem Profi zu überlassen ist günstiger als man im allgemeinen annehmen würde. Außerdem benutzen Reinigungsfirmen dafür speziell entwickelte Emulsionen und rotierende Bürsten, die nicht nur umweltfreundlich sondern auch sehr schonend für das Modul ihre Wirkung entfalten.
Die Häufigkeit der Reinigung hängt von der Umgebung, oft auch vom Baumbestand im nahen Umkreis ab. Gebiete mit viel Staub, Pollen oder Vogelaktivität können eine halbjährliche Reinigung notwendig machen. In anderen Regionen genügt möglicherweise die jährliche Überprüfung. Insbesondere im Bereich von landwirtschaftlichen Gebäuden können Staub, Fette und ammoniakhaltige Substanzen, die sich auf flachen Dächern absetzen, den Ertrag spürbar verringern.
Im Bestfall schließen Sie gleich nach der Installation Ihrer Anlage einen Paket-Servicevertrag für Reinigung & Wartung mit dem Solarteur Ihres Vertrauens ab, der die Anlage auch gebaut hat. Er kennt sich bereits genau mit Ihren Anforderungen aus und wird Ihnen sehr wahrscheinlich die optimale Betreuung bieten. Schließlich ist er in Zeiten von Bewertungsportalen auch daran interessiert, dass Sie ihn weiterempfehlen. Leider rufen Boom-Zeiten immer auch schwarze Schafe auf den Plan, insofern überlegen Sie sich bitte genau, bei welchem Anbieter Sie gegebenenfalls noch anfragen.
Die Wartung beginnt bei einem Profi an den Solarmodulen. Bräunliche Flecke können auf sogenannte „Hot Spots“ hinweisen. Sie entstehen bei in Reihe geschalteten Solarzellen infolge einer konkret begrenzten Teilabschattung (verursachbar auch durch Vogelkot). Moderne Unternehmen setzen bei der Suche nach diesen nicht ungefährlichen Flecken (Brandgefahr) spezielle Drohnen ein. Diesen kleinen Helfern mit ihrem messerscharfen Blick entgeht nichts und der Anlagenbetreiber ist auf der sicheren Seite.
Nach dem Modulcheck werden alle Kabel auf ihre feste Verlegung geprüft. Hat sich ein Kabelbinder gelöst, dann wird er ersetzt und die Verbindungen haben keine Möglichkeit mehr zu schwingen oder zu scheuern, was im Laufe der Jahre enorm wichtig ist. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Steckverbindungen der Stringkabel auf ihre Zuverlässigkeit geprüft.
Danach steht ein Check der gesamten Modulleistung an: welche Wattzahl kommt vom Dach über die Stringkabel beim Speicher an? Ist sie gegenüber der letzten Messung gleich geblieben oder abgefallen? So kommt man einem evtl. defekten Modul schnell auf die Spur und ein Austausch ist schnell erledigt. Handelt es sich um eine Bestandsanlage mit fest garantierter Einspeisevergütung, dann muss bei einem Modultausch zwingend der Netzbetreiber informiert werden. Ein Tausch erhöht fast immer die Leistung (Repowering) und verändert so den Vertrag, den Sie mit ihrem Netzbetreiber hinsichtlich Einspeisung geschlossen haben.
Abschließend steht der Check für Wechselrichter und Batteriespeicher an. Je nach Hersteller werden über die Schnittstellen Fehlerprotokolle ausgelesen, Updates aufgespielt und via Software Leistung und deren Verteilung geprüft. Eine Sichtprüfung aller Kabelverbindungen gehört für den Fachbetrieb zum Standard.
Fazit: Es gibt bislang keine gesetzliche Grundlage, die verbindliche Wartungen an der eigenen Photovoltaikanlage vorschreibt. Wer sein System versichert hat, wird im Kleingedruckten des Versicherungsvertrags höchstwahrscheinlich Bestimmungen zur Wartung finden, um im Schadensfall abgesichert zu sein. Ebenfalls zu beachten sind eventuell Vorschriften der Hersteller, welche die Garantie beeinflussen können.
Verfasst von: Nila Korolevych am 27. August 2023