Umweltfreundlich bauen – Nachhaltigkeit leicht gemacht

Unsere Reihe zum Thema nachhaltig Bauen erfährt mit diesem Artikel eine weitere Ergänzung. In vorangegangenen Artikeln haben wir bereits Themen wie das Gebäudeenergiegesetz beleuchtet, die Energiewende erörtert, über eine potenzielle PV-Pflicht auf deutschen Dächern diskutiert und uns mit Gesetzes-Novellierungen auseinandergesetzt, welche die Bundesregierung bereits in die Wege geleitet hat. All diese Aspekte spiegeln ein fundamentales Umdenken in unserer Gesellschaft wider – besonders im Hinblick auf Maßnahmen gegen den Klimawandel, den schonenden Umgang mit Ressourcen und den Schutz unserer Umwelt.

In all diesen Überlegungen steht das Bauen im Mittelpunkt. In der Baubranche werden noch immer enorme Mengen an Energie und Ressourcen verschwendet. Unnötiger Bauschutt belastet die Umwelt erheblich. Jährlich fallen rund 220 Millionen Tonnen davon an, was mehr als die Hälfte des gesamten Abfalls in Deutschland entspricht. Wer sich den Traum vom eigenen Zuhause erfüllt, sollte bereits in der Planungsphase Wert auf nachhaltige Materialien und Fertigungsverfahren legen. Es ist nicht schwierig, ein Haus zu errichten, das künftigen Generationen Rechnung trägt. Hier sind einige Anregungen für nachhaltiges Bauen:

Energie sparen mit Photovoltaik

Für Bauherren, die einen Neubau zur Eigennutzung planen, sind die Vorteile einer Photovoltaikanlage heute offensichtlich. Politische Rahmenbedingungen haben Solarpanels mit angeschlossenem Batteriespeicher zu einem Standard für Bauherren gemacht.

PV-Anlagen sind wartungsarm und verrichten meist über Jahrzehnte ihren Dienst problemlos. Wir sprechen von Laufzeiten zwischen 40 und 50 Jahren, schon allein die Herstellergarantie der Panels erstreckt sich über drei Jahrzehnte. Stromkosteneinsparungen von ca. 80 % sind möglich, dabei sind Strompreiserhöhungen noch nicht einmal eingerechnet. Dazu kommt die Unabhängigkeit vom Netz bei einem Stromausfall, je nach Dimensionierung des Speichers können so einige Tage problemlos überbrückt werden. Sie produzieren nachhaltigen Sonnenstrom auf ihrem Dach, garantiert frei von CO2-Emissionen, verbrauchen ihn selbst und den Überschuss verkaufen Sie an ihren Netzbetreiber. Photovoltaik macht Neubauten nicht teurer, sondern verringert effektiv die Gesamtkosten.

Flächensparend bauen

Im Zuge eines wachsenden Bewusstseins für den Schutz unserer Umwelt rückt auch die Flächennutzung immer mehr ins Rampenlicht. Einmal versiegelte Flächen stehen der Natur nie mehr für wichtige ökologische Prozesse (z. B. Aufnahme von Regenwasser, Kühlung durch Verdunstung) zur Verfügung und deshalb sollten wir bei der wachsenden Bevölkerungsdichte so effizient wie möglich mit Bebauungsflächen umgehen. Das klassische Einfamilienhaus mit großem Grundstück ist unbestritten ein Ort mit hoher Lebensqualität, unter nachhaltigen Aspekten betrachtet ist diese Form des Wohnens aber ein Auslaufmodell. Und das hat nichts mit Sozialneid oder Verbotspolitik zu tun, die Zukunft des Bauens ist lediglich der begrenzten Fläche unseres Heimatlandes geschuldet.

Außenflächen begrünen

Die einfachste Art, der Flächenversiegelung entgegenzuwirken, ist eine reichhaltige Begrünung von Außenflächen. Der Lebensraum der Pflanzen- und Tierwelt wird durch die expansiven Städte immer mehr eingeschränkt. Naturschutzverbände bieten gerne ihre Unterstützung an, wenn es darum geht, den eigenen Garten optimal als natürlichen Lebensraum auszugestalten. Vielfältige Möglichkeiten wie z. B. die Fassadenbegrünung mit Efeu oder Clematis bieten Mensch und Natur Vorteile. Dazu eine effektive Regenwasserauffanganlage (z. B. unterirdische Zisterne) und schon wird das Eigenheim zur nachhaltigen Oase mit positivem Klimaeffekt.

Ausrichtung des Bauprojekts

In Sachen Energieeffizienz spielt die Ausrichtung eines Neubaus auf dem Grundstück ebenfalls eine wichtige Rolle. Damit eine Photovoltaik-Anlage die optimale Leistung erbringt, sollte die Himmelsrichtung stimmen. Selbstredend produzieren die Module im Süden den meisten Strom und danach sollte sich die Platzierung des Projekts auf der Fläche richten.

 

Nachhaltige Heizungsanlage und Dämmung

Umweltbewusstes Bauen funktioniert nicht ohne effiziente Heizungsanlage inkl. Dämmung aus nachhaltigen Rohstoffen. Der größte Energieverbraucher im Haus ist nun mal die Heizung, inzwischen gibt es aber jede Menge Konzepte, um diesem Kostenfaktor Einhalt zu gebieten. Je nach Grundstückslage bietet sich als erstes die Geothermie an. Natürlich ist das nicht immer möglich, aber wenn das Grundwasser die benötigte Temperatur bereitstellen kann, dann ist diese Form der Heizung sozusagen der Jackpot unter den nachhaltigen Technologien. Wenn genügend Dachfläche zur Verfügung steht, dann sollte die PV-Anlage inkl. Speicher entsprechend dimensioniert werden, um eine Wärmepumpe zu betreiben. Dieses Dreamteam schafft nicht nur behagliche Wärme, sondern auch ein gutes Gefühl, besonders wenn man die Betriebskosten mit denen einer fossil betriebenen Anlage vergleicht.

Nachhaltige Baustoffe

Nachhaltige Baustoffe spielen eine Schlüsselrolle beim umweltfreundlichen Bauen. Sie sollten nachwachsend, biologisch abbaubar und recyclebar sein. In der Bauphase sollte auf künstliche Verbindungsmittel verzichtet werden. Diese machen selbst vorher nachhaltig konzipierte Baustoffe zu Sondermüll, was natürlich nicht im Sinne des ökologisch orientierten Bauherrn ist. Zum umfangreichen Thema nachhaltige Baustoffe haben wir einen eigenen Artikel veröffentlichet, den Sie hier finden.

Staatliche Förderungen

Nachhaltiges Bauen erscheint auf den ersten Blick immer teuer, besonders wenn Vergleichsangebote auf Basis von konventionellen Bauträgern vorliegen. Doch die Regierung treibt die Energiewende auch in Zukunft mit Nachdruck voran und so gibt es etliche Möglichkeiten der Förderung für den umweltbewussten Häuslebauer. Um sich nicht in diesem Dschungel der Möglichkeiten zu verlieren, bedarf es professioneller Hilfe. Es fängt an bei den Zuschüssen der Kfw und hört erst auf bei regionalen Programmen auf Gemeindeebene. Mit einem professionellem Partner an Ihrer Seite wird nachhaltiges Bauen zu einer leichten Übung, die zugegebenermaßen erst mal mehr Aufwand produziert, langfristig aber eine Rendite einfährt, die mit Geld nicht aufzuwiegen ist.